Therapie
In der Rehabilitation verfolgen wir einen ganzheitlichen Therapieansatz, in dessen Mittelpunkt der Patient in seiner individuellen Situation mit seinen persönlichen Bedürfnissen und den vereinbarten Therapiezielen steht. Medizinische und psychologische, pädagogische und sozialpädagogische Zielsetzungen werden in Einklang gebracht und mit individueller Wertigkeit zu einem multidimensionalen Behandlungskonzept zusammengefügt.
Alle am Rehabilitationsprozess Beteiligten arbeiten in einem fachübergreifenden Team eng zusammen. Regelmäßige interdisziplinäre Besprechungen unter Einbeziehung von Ärzten, Psychologen, Ergotherapeuten, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern, Physiotherapeuten, Pädagogen sowie Diätassistenten dienen dem Informationsaustausch sowie der Überprüfung des Therapieerfolges und des Rehabilitationsziels.
Medizinische Versorgung
Nach ausführlicher Anamneseerhebung und eingehender Aufnahmeuntersuchung wird bei jedem Patienten nach Vereinbarung der Therapieziele ein individueller Diagnostik- und Therapieplan für die Rehabilitation aufgestellt. In regelmäßigen und zusätzlich bei Bedarf durchgeführten Arzt- und Chefarztvisiten werden die Therapieziele und der Krankheitsverlauf beurteilt und die Behandlung den Erfordernissen angepasst. Bei Kindern und Jugendlichen, die ohne Begleitperson in unserer Klinik behandelt werden, findet bei Bedarf, z. B. bei Beginn einer Dauertherapie, eine telefonische Abstimmung mit den Eltern statt. Eine fachärztliche Betreuung ist täglich 24 Stunden gewährleistet.
Bei besonderen Fragestellungen sind Konsiliarärzte verschiedener Fachrichtungen erreichbar.
Regelmäßig werden Seminare und Schulungen sowohl für Patienten als auch für ihre begleitenden Eltern durchgeführt.
Vor der Heimreise erhält jeder Patient einen aussagekräftigen Kurzarztbericht. Nach Abschluss der Rehabilitationsmaßnahme gewährleistet der dem einweisenden Kostenträger und behandelnden Ärzten zeitnah übersandte Entlassungsbericht eine kontinuierliche Weiterbehandlung der Patienten am Heimatort.
Pflege
Die kompetente und liebevolle Pflege der Patienten erfolgt durch qualifizierte Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpfleger mit zum Teil langjähriger Berufserfahrung. Diese sichern eine fachgerechte Grundpflege unter Einbeziehung von Ressourcen und Prophylaxen. Festgelegte Pflegestandards werden umgesetzt. Durch zeitnahe, sachgemäße Dokumentation der ausführenden Pflegekraft ist jederzeit der aktuelle Pflegezustand ersichtlich. Die Pflegekräfte unterstützen die Patienten bzw. ihre Begleitpersonen. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Anleitung, Kontrolle und Beratung bei der Medikamentengabe, den Inhalationen und der Hautpflege. Ziel ist es, Patienten und Eltern zur Selbständigkeit bei den erforderlichen Maßnahmen zu motivieren und ihnen Sicherheit zu vermitteln. Begleitend erfolgt ein altersentsprechendes Training in den Aktivitäten des täglichen Lebens.
Das in den Schulungen (Asthmaschulung, Neurodermitisschulung, Adipositasschulung) erlernte Wissen wird bedarfsweise vertieft und die Umsetzung in den Alltag begleitet. Weitere Informationen zur Schulung finden Sie hier
Psychologie und Sozialpädagogik
Wesentliche Ziele von Einzel- und Gruppentherapien sind die Verbesserung der Krankheitsakzeptanz und des Selbstwertgefühls sowie das Erlernen von Krankheitsbewältigungsstrategien. Um den individuellen Bedürfnissen der Patienten zum Erreichen dieser Ziele gerecht zu werden, ist ein differenziertes psychosoziales Angebot erforderlich.
Beratung und Therapie der Patienten und Begleitpersonen
Infolge ihrer chronischen Krankheit leiden die Kinder und Jugendlichen oft an Selbstwert- oder Kontaktproblemen. In Spiel-, Gesprächs- oder Gestaltungstherapie erlernen die Patienten Strategien, mit ihren Problemen umzugehen und diese zu bewältigen.
Stabilisierung des familiären Systems
Um das familiäre System zu fördern und zu stabilisieren, können familiäre Konflikte und psychosoziale Problemkonstellationen auch mit den Begleitpersonen bearbeitet werden. Dabei liegt uns daran, gemeinsam Wege zur Stabilisierung und zur weiteren Bewältigung zu finden.
Die Begleitpersonen spielen eine entscheidende Rolle bei der Rehabilitation unserer Patienten. Oft entsteht die Notwendigkeit einer individuellen Beratung. Hierbei geht es um Hilfestellungen unter Berücksichtigung der Beziehungsdynamik in Familien mit chronisch kranken Kindern. Ziel ist eine altersgemäße Förderung und konsequente Erziehung.
Krisenintervention für Patienten und Begleitpersonen
Infolge der veränderten Lebenssituation in der Rehabilitation, z. B. Heimweh, oder durch die intensive Auseinandersetzung mit der chronischen Krankheit kann es sowohl für den Patienten als auch bei der Begleitperson zu psychosozialen Krisen kommen. In solchen Situationen werden Gespräche zur Stabilisierung angeboten.
Stressbewältigung
Für Patienten, die sich in verschiedener Hinsicht als stressanfällig erwiesen und evtl. dadurch psychosomatische Beschwerden entwickelt haben, führen wir ein therapeutisch ausgerichtetes Gruppentraining durch. Die Kinder sammeln spielerisch Erfahrungen mit kniffligen Situationen des Alltags und lernen ihr Verhalten zu reflektieren.
Training der sozialen Kompetenz
Zur Stärkung der individuellen sozialen Fertigkeiten besteht die Möglichkeit der Teilnahme an einem Training der sozialen
Kompetenz. Dabei wird die Gefühlswahrnehmung und Empathiefähigkeit gestärkt, sowie Selbst- und Fremdwahrnehmung, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktmanagement gefördert.
Entspannungstraining
Bei Patienten mit Neurodermitis, aber auch mit Asthma bronchiale, liegt ein weiterer therapeutischer Schwerpunkt auf dem Erlernen von Entspannungstechniken wie der Progressiven Muskelentspannung (nach Jacobson).
Seminar zur Tabakentwöhnung
In Anlehnung an unsere Patientenschulungen werden auch Seminare zur Tabakentwöhnung durchgeführt. Das Angebot richtet sich insbesondere an Jugendliche mit regelmäßigem Tabakkonsum, die sich über drei Schulungseinheiten hinweg mit den möglichen Folgeschäden und ihrem Rauchverhalten auseinander setzen. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte aufzudecken und Denkanstöße für den weiteren Umgang mit dem Rauchen zu geben.
Sozialmedizinische Berufsberatung
Insbesondere bei Jugendlichen kommt der sozialmedizinischen Beratung große Bedeutung zu. Nach exakt gestellter Diagnose einschließlich allergologischer Untersuchungen, Bestimmung der körperlichen Leistungsfähigkeit und ggf. psychologischer Diagnostik werden durch unsere Ärzte und Therapeuten Beratungsgespräche zur Berufsfindung durchgeführt.
Jugendliche über 14 Jahre mit baldigem Schulabschluss werden in dem Seminar „Berufliche Orientierung und Integration“ beraten um sie in ihrer Berufswahl zu unterstützen um sie in ihrer Berufswahl zu unterstützen und ihnen konkrete Hilfen insbesondere im Hinblick auf ihre chronische Erkrankung anzubieten. Hierbei werden die individuellen Neigungen ebenso berücksichtigt wie die vorliegenden Krankheiten, um dem späteren Auftreten von Berufskrankheiten entgegenzuwirken. Bei höhergradiger Behinderung oder erheblichem Pflegebedarf erhalten die Eltern Unterstützung bei der Beantragung sozialer Hilfen und Beratung im Hinblick auf Leistungen zur Teilhabe nach den Vorschriften des SGB IX.